Aufklärung in der Plastischen Chirurgie
15. November 2018
Es ist üblich, dass vor einer Operation diverse Dokumente zu Datenschutz und Risikoaufklärung unterschrieben werden müssen. Die Texte, welche die Risiken erläutern, sind meist trocken und für Laien schlecht verständlich. Deshalb können Patienten die Konsequenzen oftmals schlecht einschätzen.
Verlangen Sie unbedingt eine mündliche Aufklärung
Die Aufklärung vor einer Operation muss immer auch vom Arzt/der Ärztin mündlich erfolgen. Das Gespräch soll Fragen zulassen und sicherstellen, dass das Gesagte verstanden wurde. Erst dann darf ein Dokument mit diesem Inhalt unterschrieben werden.
Besonders fordernd ist die Einwilligungserklärung in der Ästhetischen Chirurgie, in dem die Operation zum Ziel hat, Formen und Proportionen zu verbessern. Nebst den rein medizinischen Risiken wie Nachblutung, Infektion, Gefühlsstörungen usw., muss das Ziel der Operation mit Zeichnungen oder einem Beschrieb dokumentiert sein. Nur so können Sie als Patientin/Patient sicherstellen, dass unter «Straffung, Verkleinerung, Vergrösserung, Modellierung» genau das gemeint ist, was Sie als Wunsch in sich tragen.
Das ästhetische Empfinden ist individuell und das idealisierte Körperbild eines jeden Patienten nicht immer für den Plastischen Chirurgen klar. Demgegenüber haben auch die Plastischen Chirurgen ihr eigenes Schönheitsempfinden, welches die Patienten berücksichtigen sollten.
Achten Sie im Gespräch auf Folgendes:
– Werden Sie bei der Beratung nach Ihrem Ziel für die Operation gefragt?
– Gibt es Rückfragen, die klären sollen, was Sie genau mit der gewünschten Veränderung meinen?
– Wird das Wünschbare mit dem Machbaren verglichen und ein realitätsnahes Resultat skizziert?
Wenn Sie bei der Wahl Ihres Plastischen Chirurgen nicht sicher sind, vergleichen Sie. Lassen Sie sich von weiteren Chirurgen beraten und entscheiden Sie erst anschliessend. Das zahlt sich aus.
Schweizerische Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie